Integriertes Verkehrskonzept
Die Stadt der Zukunft steht vor großen Aufgaben. Die Anforderungen an Klimaschutz, Klimafolgenanpassung und Nachhaltigkeit, vor allem aber auch die Reaktion auf den Strukturwandel im Einzelhandel, die demografische Entwicklung, neue Entwicklungen der Digitalisierung, aber auch die Vermeidung weiterer sozialer Spaltungen verlangen insbesondere zur Wahrung der Zukunftsfähigkeit der Städte und ihrer Innenstädte eine grundlegende Veränderung der Entwicklungsstrategien.
Neue Gesetze, Regelwerke und Gerichtsentscheidungen wie z. B. die verstärkte Verpflichtung zur Innenentwicklung, das FGSV-Regelwerk E-Klima mit neuen Prämissen für die Verkehrsgestaltung und neuen Anforderungen an die Gestaltung von Verkehrsanlagen sowie das Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts mit Verpflichtung zum klimagerechten Handeln zum Schutz nachfolgender Generationen vom April 2021 verlangen von Kommunen eine rasche Umsetzung.
Dies betrifft in besonderer Weise auch die Anforderungen an eine klimaneutrale und zukunftsgerechte Mobilitätsgestaltung sowie die Neugestaltung des öffentlichen Raums.

Projektdurchführung
Im Dezember 2018 hatte sich der Stadtrat entschlossen, ein Verkehrskonzept für die Stadt erstellen zu lassen.
Mit der Erstellung des gesamtstädtischen Verkehrskonzeptes mit dem Schwerpunkt Innenstadt mit den Bausteinen „Beteiligung der Öffentlichkeit“, „Grundlagenermittlung“ und „SWOT (Stärke/Schwäche)-Analyse wurde das Planungsbüro „Gevas Humberg & Partner“ im Mai 2019 beauftragt, um dieser wichtigen Zukunftsaufgabe nachzukommen.
In einem intensiven Partizipationsprozess wurde dabei ein gemeinsames Konzept erarbeitet und vom Stadtrat am 29.06.2023 beschlossen:
Beschlusspunkt 2: Das integrierte Verkehrskonzept mit Schwerpunkt Innenstadt wird einschließlich Erläuterungsbericht und dem Maßnahmenfeld mit dem Ziel das Szenario 2 zu erreichen beschlossen, ohne die Maßnahme der Durchfahrtssperre. Diese wird erst nach einer Evaluierung zur erneuten Beschlussfassung stehen.
Die Erstellung des Verkehrskonzept wurde durch die Regierung von Oberfranken über Städtebaufördermittel gefördert.
Bürgerbeteiliung in der Planungsphase
„Zukunftsforum Mobilität“ - Öffentliche Bürgerinformationsveranstaltung „Integriertes Verkehrskonzept Forchheim"
Im Rahmen der Ausarbeitung eines Verkehrskonzeptes für die Stadt Forchheim zur Feststellung der verkehrlichen Situation wurden in der Stadt Verkehrszählungen an ausgewählten Knotenpunkten durchgeführt. Des Weiteren wurden Fragebögen an zufällig ausgewählte Haushalte versendet. Die Firma „Gevas Humberg & Partner“ aus München wurde von der Stadt Forchheim beauftragt, eine differenzierte Analyse der verkehrlichen Verflechtungen im Bestand (Mobilitätsuntersuchung) durchzuführen.
Im Detail ging es neben den Verkehrszählungen an ausgewählten Knotenpunkten und der Haushaltsbefragung um eine sogenannte „Kordonerhebung“ mit Befragung im motorisierten Individualverkehr sowie weiteren Erhebungen (z.B. im ruhenden Verkehr). Bei der Verkehrszählung kamen Videokameras zum Einsatz. Personen oder Kennzeichen sind auf den Videoaufnahmen nicht zu erkennen.
Die Haushaltsbefragung beinhaltete allgemeine Fragen zum Haushalt, einen Wegefragebogen und Fragen zur verkehrlichen Situation in Forchheim. In den Wegefragebogen sollten alle Fahrten für einen Stichtag notiert werden, um das Mobilitätsverhalten in der Stadt Forchheim festzustellen. Die Fragebögen waren anonymisiert, so dass keine Rückschlüsse auf reale Personen gezogen werden konnten. Für die Haushaltsbefragung wurden Fragebögen an zufällig ausgewählte Haushalte versandt.