Zum Inhalt springen

„Aufgramt is“: Wie das Annafest jeden Morgen gereinigt wird

Hochsaison für die Mitarbeiter des Bauhofs.

 

Kehrmaschine am Annafestgelände

Foto: Sandra Böhm

Ein Kleinfahrzeug wird mit Müll beladen

Foto: Sandra Böhm

Das Annafest ist ein Superlativ. Nicht nur bei Besucherzahlen, sondern auch beim Müll. Dieser muss tonnenweise entsorgt werden, jeden Tag. Oder um genau zu sein: jeden Morgen kurz nach Sonnenaufgang

Alladooch Annafest, das bedeutet nicht nur Freunde treffen, Bier und Brotzeit und Riesenrad fahren – das bedeutet auch alladooch jede Menge Müll und Dreck.


Läuft man zu nachtschlafender Zeit über das Annafest-Gelände lässt ein Blick auf den Boden erahnen, was hier bis vor wenigen Stunden los war. Der Gang gleicht zu dieser Stunde fast einem Hindernislauf: 9,5 Tonnen Müll wurden im vergangenen Jahr zusammengekehrt und abtransportiert.


Das erledigt das sechsköpfige Team des Bauhofs der Stadt Forchheim. Die „Saubermänner“ sind mit Schaufel, Besen, zwei Kehrmaschinen und Autos im Dauereinsatz. Tagaus, tagein, samstags und an Sonntagen, jeden Tag ab 6 Uhr bis 11 Uhr sind sie von der Piastenbrücke über die Konrad- und Hans-Sachs-Straße unterwegs, kehren die Zufahrtsstraßen, fegen die Wege, leeren Papierkörbe und schichten blaue Müllsäcke.

Doch auch die Bierlieferanten und die Wirte sind in aller Früh unterwegs am Kellerwaldgelände. Deshalb ist auch immer jede Menge Koordination und Kommunikation gefragt, man will sich ja schließlich nicht gegenseitig im Weg stehen, wenn es eilt.

Eine große Kehrmaschine, eine kleine Kehrmaschine und ein Tieflader für Müllsäcke stehen für die Reinigung von Forchheims grünem Wohnzimmer bereit. Neben den fest installierten Mülleimern wurden zusätzlich für die Annafest-Zeit 21 Draht-Papierkörbe auf dem Festgelände aufgestellt.

„Am schlimmsten sind die Zigarettenkippen, die benutzten Taschentücher und achtlos weggeworfene und fallen gelassene Pizzastücke“, sagt Holger Welker, der seit vielen Jahren die große Kehrmaschine fährt. „Da bist du nahezu chancenlos, das Zeug klebt auf dem Asphalt fest.“ Bevor Welker mit der großen Kehrmaschine unterwegs ist, fächern seine Kollegen mit Besen und Federbesen den Dreck auf und kehren ihn zusammen, damit die Kehrmaschine dann den Dreck aufnehmen kann.

Rund eineinhalb Kubikmeter Müll und Dreck saugt die Maschine am Annafestgelände jeden Tag auf, der „Rüssel“ der großen Kehrmaschine ist so stark, dass er übrigens auch weggeworfene und zersplitterte Maßkrüge problemlos einsaugt.

Dazu kommt der Müll, der in Säcken auf die Ladefläche des Tiefladers geworfen wird, zweimal pro Vormittag wird der Dreck nach Gosberg auf die Deponie gefahren. „Am Morgen danach merkt man am Dreck, wieviel am Vorabend los war“, sagt Klaus Ackermann. Besonders schlimm sei der Müll am zweiten Annafest-Wochenende, „da haben die Leute das neue Gehalt am Konto“. Will heißen: Es ist wieder Geld zum Ausgehen und Ausgeben da. Die Kellerwirtschaften müssen den angefallenen Müll übrigens selbst entsorgen.

Doch die Reinigung am Kellerwald-Gelände ist nicht nur auf die elf Tage Feier-Marathon beschränkt: Fünf Wochen vor dem Annafest beginnen bereits die Reinigungs- und Kehr-Vorarbeiten. Und mit der letzten Maß am Annafest-Montag ist auch nicht Schluss: Vierzehn Tage lang muss der Bauhof-Trupp am Annafest-Gelände und auch im Wald zur Endreinigung antreten und nacharbeiten: Plastikbecher, Zigarettenschachteln und achtlos weggeworfene Flaschen einsammeln, die im Hochsommer zu gefährlichen Brenngläsern werden könnten.