Das seit 1959 in der Patenstadt Forchheim existierende Museum der heimatvertriebenen Braunauer öffnet damit zum fünften Mal an diesem besonderen Tag. Jede Beteiligung bringt durch die Sonderausstellungen auch neue Einblicke in die Braunauer Geschichte: 2024 kann ein besonderer Fund aus dem Depot gezeigt werden!
Heimatkreisbetreuer Erik Buchholz sichtete mit der Übernahme der Verantwortung für das Braunauer Heimatmuseum die Bestände und fand drei Kartons ungewöhnlichen Gewichts ohne Kennzeichnung und Beschreibung. Die Freude beim Öffnen war groß, zeigte sich doch schnell die Bedeutung des Inhalts: 211 Glasnegative waren über Jahre unbeachtet in den Kartons gelagert worden, einzig zur Erarbeitung eines Dorfbuches wurden die Negative entwickelt. Mit Unterstützung des Hauses des Deutschen Ostens München konnte die Digitalisierung des Fundes schnell in Angriff genommen werden und kann nun in Teilen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Anton Schmitt aus dem kleinen Dorf Löchau (tschechisch: Lachov) fotografierte die traditionelle Volksarchitektur und Bewohner im deutsch besiedelten Braunauer Ländchen in Ostböhmen und schuf damit wichtige historische Zeugnisse. Heute ist Löchau ein Ortsteil von Wekelsdorf (tschechisch: Teplice n. M.), das durch die bekannte Felsenlandschaft gemeinsam mit dem benachbarten Adersbach große Bekanntheit erlangte.
Im September wird die Ausstellung auch in Anton Schmitts Heimatort gezeigt. Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog, der von Dagmar Heeg und dem Fotografen Jan Zalis aus der Forchheimer Partnerstadt Braunau/Broumov realisiert wurde.
Die Ausstellung wird bis Ende September in Forchheim zu sehen sein, wobei Sonderöffnungszeiten durch das Museumsteam um Hannelore Erber immer ermöglicht werden. Sie würde sich aber über weitere personelle Verstärkung zur Erweiterung der Öffnungszeiten sehr freuen: Interessierte aus der Region Forchheim/Erlangen werden gebeten, sich im Braunauer Heimatmuseum zu melden!