Heuer überreichte Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein die Urkunden an Svenja Leonie Palla und an Maja Ketscher. Frau Palla studiert im Masterstudiengang “Psychologie” an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (1. Semester), Frau Ketscher befindet sich im 3. Semester des Bachelorstudiengangs “Molekulare Medizin” an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein freute sich, die Studentinnen mit einer großzügigen Gabe ihrer Heimatstadt in ihrem Studium unterstützen zu können.
Gewährt wird das Stipendium an Studierende einer Universität oder einer Fachhochschule. Die Antragsteller*innen selbst oder deren Eltern sollten in Forchheim drei Jahre vor Beginn des Studiums ihren ununterbrochenen Hauptwohnsitz haben und diesen Wohnsitz während des Studiums beibehalten. Die Bewilligung des Stipendiums erfolgt an bedürftige Student*innen. Über die Zahl und die Höhe der Stipendien entscheidet der Stiftungsausschuss des Stadtrats.
Gesuche um Gewährung eines Stipendiums für das Jahr 2025 können im Herbst 2024 bei der Stadt Forchheim eingereicht werden. Die erforderlichen Antragsformulare sind dann in der Finanzverwaltung Schulstr. 2, I. Stock, Zimmer Nr. 119 erhältlich, unter der Telefonnummer (09191)714-238 zu bestellen bzw. online unter www.forchheim.de als Download abrufbar.
Wissenswertes zum Forchheimer Maler Georg Mayer-Franken:
Im Stadtmuseum des Pfalzmuseums Forchheim ist dem 1870 in Forchheim geborenen Maler Georg Mayer-Franken (Geburtshaus Hauptstr. 1 in Forchheim) eine eigene Abteilung gewidmet. In kleinbürgerlichen Verhältnissen geboren, körperlich gehandicapt, war ihm eine Künstlerkarriere wahrlich nicht in die Wiege gelegt worden. In der Forchheimer Zeichenschule förderte ihn sein Lehrer Micheal Kotz, bevor Georg Mayer mit 13 eine Lehre beginnt. Er sollte Kaufmann wie sein Vater werden, brach aber die Ausbildung ab. Entschlossen trotzte er den Eltern ab, dass er mit 15 Jahren nach München an die Kunstgewerbeschule gehen durfte (1885-1887) und später eine solide Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste erhielt. Nach einem Studienaufenthalt in Rom nannte er sich "Mayer-Franken". Dieses Stipendium lief von 1896 bis 1900.
Nicht viel war über sein Leben und Schaffen bekannt, bis das Team des Pfalzmuseums bei der Inventarisierung eines Gemäldes auf die rückwärtigen Aufkleber stieß und anfing zu forschen: Tatsächlich war Georg Mayer fest in das Kunstgeschehen seiner Zeit in München eingebunden, nahm an Ausstellungen im legendären Münchner Glaspalast teil und war Mitglied in zahlreichen Künstlervereinigungen wie dem "Bund" oder der "Münchner Künstlergenossenschaft". Wie die Ausstellungskataloge des Glaspalastes belegen, war er fast jedes Jahr mit mehreren Werken vertreten, einige wurden sogar von Prinzregent Luitpold bzw. dem Münchner Lenbachhaus und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen angekauft. Ab 1902 unterrichtete er in der städt. Malschule München.
Die 1908 mit Ernestine Lebert geschlossene Ehe bleibt kinderlos. Mayer-Franken stirbt am 18. März 1926, seine Ehefrau 1957. Das Vermächtnis geht an die Stadt Forchheim, die 1958 die Professor-Georg-Mayer-Franken-Lebert-Stipendienstiftung Forchheim einrichtet.