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Gedenken an die Verstorbenen am Totensonntag

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

eine Kerze für jedes Menschenleben. Viele Gemeinden denken am Totensonntag mit einem Licht an die Verstorbenen des letzten Jahres. Die Angehörigen werden dazu oftmals persönlich zum Gottesdienst eingeladen. Und das ist gut so. Denn der Totensonntag, als evangelischer Feiertag quasi das Äquivalent zum katholischen Allerseelen, ist ein besonderer Tag. Ganz am Ende des Kirchenjahres gelegen, setzt er einen Schlusspunkt. Aber nicht nur das. Er ist auch ein Brückentag. Der Totensonntag schlägt eine Brücke, er markiert den Übergang zwischen Leben und Tod. Mit dem Totensonntag endet das christliche Kirchenjahr und die Vorweihnachtszeit und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest beginnt.

Ein Mann im Anzug steht mit verschränkten Armen vor einem Fachwerkgebäude und lächelt in die Kamera.

Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein ©Sabrina Friedrich

Der Totensonntag gehört zu den sogenannten stillen Feiertagen, die nach dem Feiertagsgesetz besonderen Schutz genießen. Geregelt ist dies im bayerischen "Gesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage". Dies besagt, dass öffentliche "Unterhaltungsveranstaltungen" an Stillen Tagen nur dann erlaubt sind, wenn der ernste Charakter gewahrt ist.

Das Gedenken an die Verstorbenen am Totensonntag kann in Stille geschehen oder vielleicht auch in fröhlicher Erinnerung. Wenn Momente gemeinsamer Zeit wach und vielleicht Fotoalben angeschaut werden. Jede Familie hat da ihre ganz eigenen Rituale. Da folgt mitunter nach dem gemeinsamen Gang zum Friedhof auch ein gemeinsames Plätzchenbacken. So wie es Oma immer gemacht hat am letzten Sonntag im Kirchenjahr, damit zum 1. Advent alles bereitsteht.

Der Totensonntag heißt auch Ewigkeitssonntag, ein Name, der Zuversicht in sich trägt! Der Tod ist zwar unwiderruflich das Ende des irdischen Lebens, aber nach unserem christlichen Glauben auch der Wechsel in eine andere Form des Daseins. Vielleicht ist ja gerade am Ewigkeitssonntag der richtige Tag, sich der Vergänglichkeit bewusst zu werden und das Leben als das zu betrachten, was es ist: Ein Geschenk. Machen wir was draus!

Ihr

Dr. Uwe Kirschstein
Oberbürgermeister