In seiner Begrüßung wies Dr. Maier auf die Funktion einer Kulturpfalz hin und „wie wichtig es für uns Menschen ist, Kultur zu erleben und den Austausch zu pflegen“.
In diesem Sinne war Professor Radoslaw Szarek, Kulturbotschafter in der Metropolregion und Professor an der Hochschule für Musik, dem Forchheimer Publikum durch die Kooperation zwischen dem Pfalzmuseum Forchheim und der Nürnberger Musikhochschule bekannt. Szarek gelang es, mit seinen Kompositionen am Vibraphonissimo die Zuhörenden zu magnetisieren!
Es freute den Vorsitzenden des Förderkreises Kaiserpfalz, an diesem Abend auch ein besonderes literarisches Schwergewicht als Ehrengast zu haben: den „in unserem Sprachraum meistgespielten lebenden deutschen Autor - Paul Maar!“ Der sympathische 85jährige „mit seinen lausbübischen Augen“, sei nahbar und bodenständig und sei geladen, um aus seinem neu herausgekommenen Roman „Wie alles kam“ zu lesen.
Zunächst aber hatte Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein das Wort mit einem politischen Ausblick auf das Jahr 2023. Er wünschte allen ein glückliches und gesundes neues Jahr 2023. Danach ließ er die vergangene Zeit Revue passieren und betonte die Wichtigkeit des politischen Diskurses in schwierigen Zeiten: „Dazu ist miteinander reden wichtig. Noch wichtiger aber ist, zuzuhören. Nur so besteht die Bereitschaft, etwaige neue Argumente in die eigene Abwägung einbringen zu können. Nach erfolgter Abwägung von allen Seiten steht der Kompromiss als gemeinsame Lösung!“ Anschließend gab Dr. Kirschstein einen Überblick über die Entwicklung der Stadt Forchheim und blickte auf die vielfältigen zukünftigen Aufgaben, die noch anstehen (siehe „Stadtgespräch auf Seite 3 dieser Ausgabe). Der Oberbürgermeister betonte: „Gerne kümmern wir uns im Stadtrat deshalb um die künftige Entwicklung der Stadt und nehmen diese Herausforderungen dankend an. Es macht uns – und ich bin mir sicher, ich darf hier für alle Stadtratsmitglieder sprechen: Es macht uns stolz und dankbar eine prosperierende Stadt lenken zu dürfen. Mit wichtigen Beschlüssen sind hier die Weichen richtig und erfolgreich gestellt worden. (…) Sie sehen, die Stadtratsmitglieder und die Kolleg*innen der Verwaltung haben alle Hände voll zu tun. Jede und jeder einzelne setzt sich mit voller Energie für unsere schöne Stadt ein. Dafür ein herzliches Dankeschön!“
Bei all den geschilderten positiven Entwicklungen und anstehenden Aufgaben rief der Oberbürgermeister dennoch zum Sparen auf und bekannte offen: „Den Finanzbedarf der Stadt Forchheim habe ich versucht, Ihnen etwas ausführlicher darzustellen, mit dem Ergebnis, dass die Stadt Forchheim bis Ende 2026 336 Millionen Euro aufwenden müsste. Da wir dies nicht haben, werden wir einen Haushaltsplan beraten und beschließen, der auf rund 110 Millionen Euro eingekürzt wird. Andernfalls wäre der Haushalt der Stadt Forchheim nicht genehmigungsfähig!“ In diesem Zusammenhang kritisierte er die hohen Aufwendungen der Stadt für die Kreisumlage des Landkreises: „Die schöne Stadt Forchheim liegt zweifelsfrei im schönsten Landkreis der Welt. Soviel steht fest. Selbstverständlich beteiligt sich die Stadt Forchheim an den Landkreisaufgaben über die Kreisumlage. Das steht und stand, trotz der Klage aus 2014, nie in Zweifel. Wenn ich aber dann den Haushaltsentwurf unseres Landkreises erhalte, in dem die Beteiligung der Stadt von 24 auf rund 36 Millionen Euro ansteigt, ist das ein Griff in unsere Kasse, den wir nicht so eben verkraften können.“
Der Oberbürgermeister fuhr fort: „Auch wenn ich mir im Konkreten – sehr geehrter Herr Landrat bitte erlauben Sie mir diese persönliche Anmerkung – auch wenn ich mir im Konkreten etwas mehr Sparwillen des Landkreises Forchheim gewünscht hätte, da ist ein Fehler im System! Hier ist die Staatsregierung gefordert, das Finanzausgleichsgesetz sollte dringend angepasst und die Belange der kreisangehörigen Städte und Gemeinden stärker berücksichtigt werden. Die Kommunen müssen dauerhaft in der Lage sein, Ihre Pflichtaufgaben erfüllen zu können. Der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ab dem ersten Geburtstag besteht seit 2013 und ist bayernweit flächendeckend noch immer nicht erfüllt. Auch in Forchheim nicht. Gleichzeitig wird aber bereits der nächste Rechtsanspruch auf die Ganztagsschule ab 2026 gesetzlich verankert. Ohne auch nur eine Idee den Kommunen an die Hand zu geben, wie dieser Rechtsanspruch vor Ort umgesetzt werden soll. Hier fehlt mir eindeutig der demokratische Diskurs zwischen den Beteiligten auf Augenhöhe.“
Einen Blick in sehr viel frühere Zeiten gab der Bamberger Autor Paul Maar, dessen literarisches Werk sich durchaus nicht nur auf das von ihm erschaffene, vielgelesene und vielgeliebte Fabelwesen „Sams“ bezieht.
Schon vom ersten Moment an faszinierte er mit Anekdoten und der Lesung von Auszügen aus seinem neuen Roman „Wie alles kam“. Voller Konzentration, aber mit einem Lächeln im Gesicht lauschten die Anwesenden seinen Worten. Maar brachte sein Publikum auch mehrfach zum Lachen mit Gedichten und der Erzählung von kuriosen Erlebnissen aus seiner Kindheit. Viele werden sich spätestens nach diesem Abend ihr persönliches Exemplar dieses Buchs besorgt haben!