Die erhobenen Zahlen sprechen für sich: Je nach Verkehrsdichte an den Messpunkten ergibt sich für den Monat Oktober eine durchschnittliche Überschreitungsquote von 6,3 Prozent, wobei sich an verschiedenen Brennpunkten auch eine Quote von 11,8 bis sogar 18,2 Prozent ergeben hat. Das heißt, an einigen Messstellen ergaben sich pro Messung über 50 Beanstandungen. Ein Ergebnis, das so nicht erwartet wurde.
Beschlossen mit zwei Gegenstimmen wurde diese Form der Überwachung des fließenden Verkehrs im Februar dieses Jahres durch den Stadtrat - nach der Vorberatung im Haupt-, Personal- und Kulturausschusses. Die Motivation, den kommunalen Zweckverband, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Töging am Inn, zu beauftragen, hatte wenig mit finanziellen Einnahmen oder Kostendeckung im städtischen Haushalt zu tun: Schon in der Stadtratsdiskussion im Februar wurde klar, dass den Rät*innen in erster Linie die Sicherheit der Forchheimer Bürger*innen wichtig ist: Die Sicherheit der aller Verkehrsteilnehmer*innen müsse erhöht werden, hieß es fraktionsübergreifend. Angesichts der vielen Klagen in der Bevölkerung über Raser*innen innerorts und die Sorge über gefährliche Stellen und allgemein bekannte Unfallschwerpunkte in der Stadt sei die Überwachung des fließenden Verkehrs (neben weiteren baulichen Verbesserungen) überfällig. Die örtliche Polizei begrüßte diesen Beschluss des Stadtrates ebenso wie die Straßenverkehrsbehörde.
In der Folge wurde Kontakt mit verschiedenen Zweckverbänden zur Überwachung des fließenden Verkehrs aufgenommen, um einen für Forchheim geeigneten Verband zu finden. Übereinstimmend kamen Polizei und Stadtverwaltung zum Ergebnis, dass der Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern beauftragt wird.
Die verschiedenen Messstellen in der Stadt Forchheim und ihren Ortsteilen wurden durch das Polizeipräsidium Oberfranken einzeln auf Eignung geprüft und abgesegnet, denn nicht jede Örtlichkeit eignet sich für eine elektronische Verkehrsüberwachung. Auch Neben- und Seitenstraßen werden im Messplan erfasst. Zu unterschiedlichen Zeitfenstern finden nun die Messungen teils bis in die Abendstunden statt. Grundlage der wechselnden Aufstellung von Überwachungsstationen sind Erfahrungswerte zu gefährlichen Stellen je nach Uhrzeit und zu Unfallschwerpunkten, aber auch Hinweise aus der Bevölkerung.