„Es fühlt sich gut an, dass die Werke hier ihr Zuhause finden“, sagt Alexander Leisgang, Großneffe des bekannten Forchheimer Künstlers Georg Leisgang. Ob der Bauer mit der „Sau“ am Forchheimer Marktplatz, der Rathaus-Brunnen, der Fischerbub in der Anlage an der Klosterstraße: Leisgangs Werke sind aus dem Stadtbild Forchheims nicht wegzudenken.
Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen in der Forchheimer Kasernstraße, besuchte der gehörlose Leisgang einst die Taubstummenanstalt in Bamberg. Sein Handwerk erlernte er beim Forchheimer Steinmetz-Betrieb Hanns Niklas in der Birkenfelderstraße. Leisgang war so talentiert, dass er auf die Kunstgewerbeschule Nürnberg und später an die Akademie München wechselte.
Ein ganzes Konvolut an Zeichnungen, nämlich rund 90 an der Zahl, sind es, die Susanne Fischer, Leiterin des Pfalzmuseums, nun präsentieren kann. Aktmalerei und anatomische Studien sind dabei, weibliche Modelle und Zeichnungen nach antiken Vorlagen, deren fantastische Modellierung mit Licht und Schatten spielt. Darunter auch Entwürfe aus den Jahren 1920 bis 1933, für Kriegerdenkmale, Kriegerbrunnen und Grabdenkmale. Außerdem dabei: Ein knapp ein Meter hohes Gipsmodell, das das Schäferidyll zeigt, dessen ausgeführte Skulptur im Forchheimer Stadtpark zu sehen ist und ein Kruzifix mit dem so typisch für Leisgang, aufgebauschten Lendenschurz.
Der Heimatverein Forchheim hat die Werke aufgekauft und nun dem Pfalzmuseum geschenkt: „Das ist ein weiterer Meilenstein, die Sammlung im Pfalzmuseum mit Werken Forchheimer Künstlern auszustatten“, freut sich denn auch Heimatpfleger und Vorsitzender des Heimatvereins, Dr. Dieter George.
Leisgangs Neuzugänge werden in Mappen aufbewahrt und kommen in die grafische Abteilung, informiert Museumsleiterin Susanne Fischer. Im nächsten Jahr werden die Arbeiten im Frühsommer im Rahmen der Ausstellung „Schätze aus dem Depot“ der Öffentlichkeit präsentiert werden. Auch eine zusätzliche, ganz spezielle Leisgang-Ausstellung sei denkbar, so die Museumsleiterin.