Wer sich Samen mitnehmen möchte, füllt einen Saatgut-Leihschein aus, auf dem eine E-Mail-Adresse anzugeben ist. Ein Büchereiausweis ist dafür nicht nötig. Vier verschiedene Sorten pro Familie sind fürs erste als Obergrenze angesetzt. Dann kann es zu Hause für Hobbygärtner*innen auch schon los gehen mit dem Säen, Pikieren und Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten: Über den Sommer wird hoffentlich eine schöne Pflanze gewachsen sein.
Nach der Ernte können die Samenkörnchen (z. B. auf einem beschrifteten Küchenpapier) getrocknet werden. Wichtig ist es, einen Teil davon wieder in die Saatgutbibliothek der Stadtbücherei Forchheim zurückzubringen! Damit man die Rückgabe nicht vergisst, wird man per E-Mail im Herbst daran erinnert. Somit kann die Saatgutbibliothek der Stadtbücherei hoffentlich jedes Jahr ein bisschen wachsen.
Bei der Auswahl der ersten Sorten wurde die Stadtbücherei wieder maßgeblich vom Bund Naturschutz unterstützt, der bereits im vergangenen Jahr mit der schönen Aktion des Fotowettbewerbs „Meine Sommerkletterpflanze“ auf große Resonanz bei den Besucher*innen gestoßen war. Für den Grundbestand wurde nur samenfestes und ökologisches Saatgut der Bingenheimer Saatgut AG gekauft.
Gerne werden aber ab sofort auch samenfeste Spenden von Hobbygärtnern oder von Gartenvereinen angenommen, die vielleicht seltene alte und schützenswerte Sorten haben und etwas davon abgeben können.
Mit ihrer Aktion möchte die Stadtbücherei Forchheim einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten und ihre Nachhaltigkeitsziele steigern. In Zusammenarbeit mit der Kreisgruppe Forchheim des Bund Naturschutz in Bayern e. V. sind begleitende Aktionen in Planung.
Der Gedanke des Verleihs von Saatgut kommt ursprünglich aus Amerika und wird nun seit einigen Jahren auch in deutschen Bibliotheken eingeführt.