Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein begrüßte zu diesem Kick-off Bürgermeister Udo Schönfelder und Bürgermeisterin Dr. Annette Prechtel, Vertreter*innen der Stadtratsfraktionen und zahlreiche Verwaltungsmitarbeiter*innen, Stadtplanerin Sonja Rube mit Astrid Eggensberger und Bärbel Hinterberger von der USP Projekte GmbH (integrierte Stadtentwicklungsplanung), die Verkehrsplaner Dr. Christoph Hessel und Tobias Kölbl von der Firma „Gevas Humberg & Partner“ (Verkehrsplanung und Verkehrstechnik), Matthias Düthorn, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion Forchheim, den technischen Geschäftsführer der Stadtwerke Forchheim GmbH, Christian Sponsel, Manfred Schade als Vertreter des Vereins „HeimFOrteil“ und den Fachbereichsleiter für den öffentlichen Nahverkehr am Landratsamt Forchheim, Klaus Hummel.
Dieser Termin mit vielen Beteiligten musste Corona-bedingt leider mehrfach verschoben werden. Die schwierigen Umstände beschreibt Oberbürgermeister Dr. Kirschstein: "Gemeinsam haben wir uns verwaltungsseitig dann der neuen Möglichkeiten von Hybridsitzungen angenommen und konnten so erfolgreich noch vor der ersten hybriden Stadtratssitzung dieses wichtige Thema in diesem Format weiterführen. Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Unterstützer*innen, die sich offen dieser noch ungewohnten Debattenkultur gestellt haben."
Das Thema Verkehr beschäftigt die Stadt Forchheim schon lange: Bereits im Jahr 2014 hatte der Stadtrat beschlossen, ein Verkehrskonzept für die Innenstadt erstellen zu lassen. Diese Forderung floss bereits in das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) ein, welches Ende 2017 fertiggestellt wurde.
Um für zukünftige Entscheidungen eine Grundlage zu bekommen, hatte der Stadtrat im Mai 2019 die Erstellung eines integrierten Verkehrskonzeptes für das gesamte Stadtgebiet auf den Weg geschickt. Wichtig war dem Stadtrat besonders eine umfangreiche Grundlagenermittlung sowie eine starke Bürger*innenbeteiligung.
Noch im Herbst 2019 folgte eine aufwendige Verkehrszählung im gesamten Stadtgebiet mit Unterstützung der Polizei. Zeitgleich erfolgte eine Passant*innenbefragung. Zusätzlich wurden 10.000 Fragebögen zum Verkehrsverhalten der Bürger*innen versandt.
Schließlich wurde die Öffentlichkeit zum „Zukunftsforum Mobilität“ am 03. März 2020 - zum umfassenden Austausch und zur intensiven Diskussion - ins Kolpinghaus eingeladen. „Das war eine mutige, wahnsinnig lohnende Entscheidung!“, konstatierte Stadtplanerin Rube nun im Rückblick, „Wir freuen uns, dass wir diesen Schritt gegangen sind. Es war für uns eine der schönsten Bürgerveranstaltungen, die wir je hatten!“
Aktuell ist mit der Einrichtung der „Lenkungsgruppe Verkehrskonzept“ die Phase erreicht, in der Stärken und Schwächen, Leitlinien und Ziele definiert werden müssen. Aufgabe der Expert*innenrunde ist es, auf Basis gewonnener Daten und der Erkenntnisse aus der bisherigen Bürgerbeteiligung abzuleiten, wo und in welcher Reihenfolge für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Verkehrsplanung in Forchheim aktiv eingegriffen werden kann und soll. Eine Vielzahl an Interessen muss nochmals abgewogen und konstruktiv diskutiert und daraus Neues entwickelt werden. Die Beteiligten der Lenkungsgruppe dienen dabei als Resonanzgruppe der Bevölkerung, sollen zwischen den unterschiedlichen Interessen und Zielen vermitteln und bestimmte Blickwinkel vertreten um dann gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Zur Auftaktsitzung der Lenkungsgruppe galt es, sich einen Überblick zu verschaffen, welche großen Themen in Forchheim zu beackern sind, wie z.B. Stärke und Lenkung des Durchgangs- und des Binnenverkehrs in der Innenstadt, Verkehrsführungen an Kreuzungen und Brücken, die Parksituation und damit verbundene Handlungsfelder, der Individualverkehr und der ÖPNV, Fußgänger*innenbedürfnisse und die Gestaltung des öffentlichen Raumes, das Radwegenetz und vieles mehr.
Nächste Schritte sind zusätzliche, tiefergehende Arbeitsgruppensitzungen zu einzelnen Themen und eine große Klausurtagung des Gesamtstadtrates. Wichtige Zwischenschritte sind dabei immer wieder Gespräche mit den Bürger*innen, aufgeteilt nach gesellschaftlichen Gruppen (z.B. Jugend bzw. auch nach Ortsteilen). Auch eine weitere Bürgerinformationsveranstaltung wird es geben. Zum Schluss wird die finale Stadtratsentscheidung das Integrierte Verkehrskonzept Forchheim als Leitlinie für das Handeln in den nächsten Jahrzehnten auf den Weg schicken.
Oberbürgermeister Dr. Kirschstein dankte nach einer mehrstündigen Sitzung für die gute konzentrierte Runde und sehr viel Input: „Das war heute für alle ein sehr wichtiger Schritt. Weiterhin ist viel Arbeit notwendig um eine Basis für unser integriertes Verkehrskonzept zu schaffen. Dazu gehört die kommende detaillierte und sehr tiefgehende Beratung in den Arbeitsgruppen – eine besondere Herausforderung!“