Mit den Passionskrippen stimmt der erfahrene Bischberger Krippenbaumeister auf die Karwoche und das Osterfest ein. Gezeigt wird ein Zyklus aus neun Krippen.
Was versteht man unter Fasten- oder Passionskrippen? Sie stellen das Leiden und Sterben Jesus Christus dar. Die „Ernste Krippe“, wie sie auch oft genannt wird, umfasst die Kirchenjahreszeit vom Palmsonntag bis Ostermontag. Im engeren Sinn werden die Szenen vom Einzug in Jerusalem über die Stationen der Leidensgeschichte bis zur Auferstehung dargestellt. In der Marienkapelle sind zu sehen: „Das letzte Abendmahl“ und „Jesus vor Pilatus: „Seht, da ist der Mensch“, in der Pfarrkirche St. Martin sind ausgestellt: „Einzug in Jerusalem“, „ Jesus wird gefangen genommen“, „Jesus vor dem Hohen Rat“, „Jesus unter dem Kreuz“, „Kreuzigung“, „Grabesruhe“ und „Auferstehung“.
Für Exner sind seine Krippen Orte der Begegnung von Gott und den Menschen: „Ich möchte hiermit das Evangelium verkünden, indem ich es sichtbar darstelle. Wir Krippenbauer sagen: Krippenbau ist die sichtbare Predigt, sie spricht Herz, Seele, Augen und Gemüt an.“ Seine Passionskrippen erfordern vom Betrachter eine ernstere Auseinandersetzung mit dem überlieferten Geschehen, als die Betrachtung des Jesuskindes in seliger Weihnachtsstimmung. Die Darstellungen sind entsprechend asketisch-herb, beschränken sich auf das tatsächliche Geschehen und sind weniger ausgeschmückt - aber gerade dadurch voller Dramatik.
Christina König, stellvertretende Museumsleiterin des Pfalzmuseums Forchheim erklärt: „Das Team des Pfalzmuseums Forchheim freut sich, in der Passions- und Osterzeit dieses Angebot machen zu können. Hierfür danken wir auch im Namen unseres Krippenbauers Karl-Heinz-Exner dem Messner Thomas Neidhart und der Kirchengemeinde St. Martin, die die Passionskrippen in Kirche und Kapelle gerne möglich machten. Wir wünschen allen eine besinnliche Fastenzeit!“