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Haus der Wohnungswirtschaft: Anzahl der Wohnungsbewerber gesunken

Die GWS Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft der Stadt Forchheim mbH teilt mit, dass die routinemäßige Betrachtung der Wohnungsbewerberzahlen im Februar 2021 mit ca. 510 Bewerbungen einen deutlichen Rückgang der Bewerbungen zeigte.

Geschäftsführer Alexander Dworschak berichtete zuletzt im November 2020 im Rahmen des allgemeinen jährlichen Berichtes dem Finanzausschuss bzw. dem Stadtrat über die Situation der Wohnungsbewerbungen im Haus der Wohnungswirtschaft (HDWW). Danach waren im Oktober 2020 etwa 640 Wohnungsbewerber bei den drei Wohnungsunternehmen GWS, WVG und Joseph Stiftung – also dem Haus der Wohnungswirtschaft gemeldet.

Für den jetzt verzeichneten deutlichen Rückgang der Bewerber*innenzahlen vermutet GWS-Geschäftsführer Dworschak folgende Gründe:

"1. Ursache Corona-Pandemie – Einen notwendigen Umzug während des Lockdowns durchzuführen wird wohl zulässig sein, ist aber auch mit zahlreichen Hürden verbunden (z.B. Wo bekomme ich neue Möbel her, einen Umzugswagen, Helfer…?). Wenn es vermieden werden kann, wird wohl auf den Umzug verzichtet.
2.
Die wirtschaftliche Lage einzelner Haushalte wird durch Kurzarbeit oder drohende Arbeitslosigkeit unklarer. Der Wille zur Veränderung nimmt damit in der Regel ab. Akzeptiert wird lieber die bekannte und vielleicht auch unbefriedigende (Wohnungs-) Situation, bevor noch ein zusätzliches Risiko eingegangen werden muss. Veränderungen werden auf später verschoben.
3.
Wer sich im HDWW wohnungssuchend meldet, muss sich in gewissen Abständen melden (alle 6 Wochen bis 3 Monate per Telefon, E-Mail oder persönlich), um zu dokumentieren, dass noch Interesse an einer Wohnung besteht. Wer sich länger als 6 Monate gar nicht meldet, wird aus der Bewerberliste entfernt. So soll der Aufbau von Karteileichen verhindert werden.
Coronabedingt ist die persönliche Vorsprache für diese Rückfrage nicht mehr möglich (Vermeidung von unnötigen Kontakten) da die Mieter-Sprechstunde nur in begründeten Einzelfällen nach telefonischer Anmeldung möglich ist. Ein Teil der Wohnungsbewerber*innen im HDWW ist in der Anwendung der deutschen Sprache unsicher und scheut evtl. die telefonische oder schriftliche Kontaktaufnahme.
Um dem entgegenzuwirken wurde festgelegt, dass bis auf weiteres alle Bewerber*innen in der Liste verbleiben, auch wenn sie sich schon länger nicht mehr gemeldet haben.
4.
In den letzten Jahren ist in Forchheim einiges an neuem Geschosswohnungsbau entstanden. Selbst wenn unterstellt wird, dass es sich dabei überwiegend um höherwertigen Wohnungsbau handelt, müssen die neuen Bewohner/Besitzer vorher auch irgendwo gewohnt haben. Deren Immobilien sollten dem Wohnungsmarkt wieder zur Verfügung stehen und könnten zu Entastung der Wohnungssituation beitragen. In Fachkreisen wird dann vom Sickereffekt gesprochen.

Die meisten Erklärungsversuche sind aber Annahmen, die nicht durch Daten belegt werden können. Die GWS wird den an und für sich begrüßenswerten Rückgang der Wohnungsbewerberzahlen beobachten. Es bleibt abzuwarten, ob es sich um eine nachhaltige Entwicklung handelt", so Dworschak.