In der Arbeit „Flighter“ werden im Titel ebenso wie in dem Objekt selbst zwei Worte bzw. zwei Themen zusammengefügt: Der Korpus besteht aus einem Düsenjäger, einem „fighter“, der, statt mit Tragflächen, mit Vogelflügeln ausgestattet ist. Der „flight“, also der Flug, ist das verbindende Thema der beiden gegensätzlichen Elemente. „Das Fliegen an sich ist schon seit langem immer wieder Thema in meinen Arbeiten und interessiert mich in den unterschiedlichen Aspekten“, erklärt Bettina Graber-Reckziegel, „Die Gegenüberstellung von Düsenjäger und Vogel kann der Gegenüberstellung von Technik und Natur, von Krieg und Frieden, von Fortschritt und Ursprung entsprechen...und wirft die Frage nach der Möglichkeit oder der Unmöglichkeit auf, die Gegensätze zu vereinen oder konstruktiv neu zu denken.“
Die Objekte bestehen aus Porzellan, welches bestimmte Ansprüche an die Herstellung stellt, vor allem wegen der Zerbrechlichkeit und der hohen Schwindung (Schrumpfung beim Trocknungs- und Brennprozess). Erst wurde ein entsprechend vergrößertes Modell angefertigt, von welchem anschließend eine Gipsform hergestellt wurde. Das verflüssigte Porzellan wird eingegossen, der Formling wird versäubert und nach dem Trocknen gebrannt. Um den Charakter des Materials zu erhalten, sind die Arbeiten unglasiert. An Drahtseilen kann der „Flighter“ schließlich schwebend aufgehängt werden.
Bettina Graber-Reckziegel hat nach ihrer Ausbildung zur Keramikmeisterin und Keramikgestalterin an der Fachschule für Keramik in Landshut an den Akademien der Bildenden Künste in München und Nürnberg studiert. Auch wenn sie immer wieder mit anderen Materialien arbeitete, blieb doch die Keramik der wichtigste Werkstoff für ihre Objekte und Installationen. 2011 war Graber-Reckziegel Debütantin des BBK Mittelfranken. Weitere Auszeichnungen der Künstlerin sind der „artigKunstpreis 2020“ des artig e.V., Kempten, der „Smurfit Kappa Kunstpreis“ 2008 und der Preis „Kunst im Untergrund 2007“, Fürth.
Die künstlerische Jahresgabe wird jährlich vom Förderkreis Kaiserpfalz e.V. herausgegeben. Die Jahresgabe 2020 ist auf 30 Stück limitiert und kostet 70 Euro für Mitglieder und 90 Euro für Nichtmitglieder des Förderkreises Kaiserpfalz. Sie wird zu den üblichen Geschäftszeiten in der Bücherstube an der Martinskirche (St.-Martin-Straße 17, 91301 Forchheim) verkauft.
Die Jahresgaben sind Kunstobjekte, die von bekannten regionalen und überregionalen Künstlern seit 1998 geschaffen und in limitierter Auflage für den guten Zweck zur Verfügung gestellt werden. Die Einnahmen werden vom "Förderkreis Kaiserpfalz e.V." ohne Abzüge ausschließlich für die Erhaltung der Kaiserpfalz eingesetzt - zudem unterstützt der Verein Forschungsvorhaben und entsprechende Publikationen, die sich mit der Kaiserpfalz und ihrer Umgebung beschäftigen. Der Förderkreis Kaiserpfalz e.V. setzt sich seit 1997 mit großem Engagement für die Unterstützung der Kaiserpfalz ein.