Federführend für die Forchheimer Bewerbung ist Bürgermeisterin Dr. Annette Prechtel, zuständig u.a. für den Bereich Kultur, die zusammen mit der Projektbeauftragten für den Kulturentwicklungsplan der Stadt Forchheim, Susanne Fischer, für eine eigene Beteiligung am Kulturhauptstadtprogramm wirbt:
"Bekommt Nürnberg den Zuschlag und wird Kulturhauptstadt, werden wir als aktiver Player Teil eines der größten Kulturprojekte des Jahrzehnts. Das ist eine Chance, mit anderen Kommunen zusammenzuarbeiten und eine große Chance für die Kulturarbeit in der Stadt Forchheim. Dabei können wir viel einbringen: von der Industriegeschichte bis zu den innovativen Ansätzen des Neuen Zirkus.
Bei der Kulturhauptstadtbewerbung geht es nicht nur um die Künste. Die Metropolregion will sich mit den großen Fragen der Zukunft beschäftigen. Menschlichkeit, Weltgestaltung, Miteinander. Es wird spannend sein, an einer neuen Idee von Stadt und Europa mitzuarbeiten! Eine Bewerbung für die Mitwirkung am Programm „Kulturhauptstadt 2025“ beinhaltet auch wirtschaftliche (Kulturtourismus) und ökologische Chancen (Kultur der Nachhaltigkeit).“
Susanne Fischer ergänzt: „Wir wollen die Kultur in unserer Stadt voranbringen und wir verstehen unsere Bewerbung als weiteren Baustein unserer Aufgabe, in Forchheim das Kulturleben in Bewegung zu bringen. Wir können mit unserer Beteiligung das Kulturerleben unserer Gäste, aber auch für unsere Stadtbevölkerung steigern und uns im Bereich Kultur gemeinsam mit unseren kommunalen Nachbarn profilieren“.
Zur Bewerbung der Stadt Nürnberg zur Kulturhauptstadt 2025:
Nürnberg hat die 1. Runde erfolgreich durchlaufen und steht zusammen mit den Städten Chemnitz, Hannover, Hildesheim und Magdeburg auf der Shortlist. Am 21.09.2020 muss das 2. Bewerbungsbuch mit Nachbesserungen bei der Jury ab-gegeben werden, die dann am 28.10.2020 endgültig darüber entscheidet, wem der Titel zugesprochen wird. Die Jury hat den Nürnbergern dringend empfohlen, die Einbindung der (Metropol)Region als Alleinstellungsmerkmal herauszuarbeiten. Ziel soll dabei sein, die Region über zukunftsweisende Kooperationen und Projekte nachhaltig voranzubringen. Dazu sollen innovative Kulturprojekte und Kooperationsmodelle zwischen Kommunen, Städten und dem Umland entwickelt werden. Welche Gebietskörperschaften sind bisher beteiligt? Bisher haben sich 40 Gebietskörperschaften der Metropolregion an der Programmentwicklung beteiligt: u.a. Amberg, Baiersdorf, Bayreuth, Bamberg, Coburg, Erlangen, Fürth, Hof, der Landkreis Kronach, Schnaittach, Roth, Sonnenberg, Tirschenreuth, Weißenburg und der Landkreis Forchheim. Was haben die Kommunen von einer Beteiligung? Regionale Partner sollen kurz- und langfristig von der Teilnahme, der internationalen Medienöffentlichkeit, von der Steigerung des Kulturtourismus, der nachhaltigen Internationalisierung und der Entwicklung des Kultursektors profitieren. Bei einer Titelvergabe an Nürnberg wird die Metropolregion im Fokus der internationalen Kulturöffentlichkeit mit deutlich steigenden Besucherzahlen stehen. Ansatzweise ähnliche überregionale Effekte gab es für Forchheim bereits 2004 bei der Bayerischen Landesausstellung, die 2025 aber noch deutlich internationaler ausfallen werden.
"Mit einer eigenen Absichtserklärung der Stadt Forchheim an die Organisation des Kulturhauptstadtbüros kann sich die Stadt stark positionieren. Wir profitieren als eigenständiger Player in der Metropolregion und erhalten einen erheblichen Gegenwert in Form von dauerhafter Vernetzung mit den Kultur-und Tourismusakteur*innen der Metropolregion. Darüber hinaus wird Forchheim Teil der gewaltigen Medienmaschinerie in Bezug auf Werbung und Öffentlichkeitsarbeit mit internationaler Ausrichtung. All das, was wir uns seit Jahren wünschen und aus finanziellen und personellen Gründen bisher nicht angehen und verwirklichen konnten!“, führt Dr. Prechtel weiter aus.
Die Gesamtverantwortung für das Projekt „N 2025“ trägt die Kulturhauptstadt-Organisation in Nürnberg. Die regionalen Projekte müssen durch Projektverantwortliche in den Partner-Kommunen und bei der Kulturhauptstadt-Organisation Nürnberg verantwortet werden. Dazu gibt es Kooperationsverträge zwischen den Partnern. Nach Auskunft des Nürnberger Projektbüros böte sich für die Stadt Forchheim z.B. eine Beteiligung an dem überregionalen Projekt zur Industriekultur an, aber auch zu den Themen Kulturtourismus, Digitales Kulturerbe oder Erinnerungskultur. Forchheim mit seiner umfangreichen Industriegeschichte und den zahlreichen Industrieflächen sei dafür geradezu prädestiniert und könnte endlich in größerem Zusammenhang gesehen werden.
Fischer erklärt: „Eine Projektentwicklung dafür ist durchaus zeitintensiv und lässt sich nicht „nebenbei“ erledigen. Umso mehr könnte sich die Stadt Forchheim jedoch kulturell langfristig in der Region und darüber hinaus profilieren. Eine einmalige Chance, die es zu nutzen gilt!“