„Der Grund für die Umsiedlung der Tierchen ist der hohe naturschutzfachliche Stellenwert eines Schmetterlings, der im Gebiet festgestellt wurde“, erklärt Diplom-Biologin Rotraud Krüger vom Stadtplanungsamt, „der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling gilt als sogenannte FFH-Art, die besonders streng geschützt werden muss. Seine Lebensweise ist eng mit der Roten Gartenameise verbunden. Das Falterweibchen legt seine Eier an der Wirtspflanze der Raupen, am Großen Wiesenknopf ab. Das aus dem Ei geschlüpfte Räupchen bohrt sich in das Blütenköpfchen des Wiesenknopfs und frisst darinnen die Blütenanlagen und den Samenboden. Sobald sie eine gewisse Größe erreicht haben, lassen sie sich zu Boden fallen und warten, dass sie von den Knotenameisen aufgesammelt und in deren Bau getragen werden.
Sie betreiben dabei chemische Mimikry, d.h. sie geben Duftstoffe ab, ähnlich denen der Ameisenbrut. Daher tragen die Arbeiterinnen der Ameisenart die Raupen in ihr Nest, wo diese sich undankbarerweise und unbemerkt von der Ameisenbrut ernähren. Nach ihrer Verpuppung verbleiben sie im Nest bis sie im Juli bzw. August des nächsten Jahres schlüpfen.“
Durch den Erhalt der Ameisennester sollen die Wirtsameisen weiterhin als „Winterquartier“ für den seltenen Schmetterling zur Verfügung stehen. Ein Monitoring wird das ganze Vorhaben begleiten.