Die letzte Bedarfsplanung zu Kinderbetreuungsplätzen wurde von der Stadt Forchheim zusammen mit dem Landratsamt im Jahr 2017 erstellt. Damals wurde versucht, bis ins Jahr 2019/20 die Anzahl der benötigten Betreuungsplätze für die verschiedenen Einrichtungen vorherzusehen. Mit unserem Blick in die Glaskugel lagen wir damals gar nicht so schlecht. Nichtsdestotrotz hat uns aber die allgemeine Entwicklung ein wenig überholt, weil sie noch positiver war als gedacht. Ich freue mich, dass die Geburtenzahlen genauso steigen wie auch die Beschäftigungsquote von Müttern mit Kleinkindern. Beides ist für Forchheim im Kleinen und Deutschland im Großen sehr wichtig, erfordert aber gerade von den Kommunen einen echten Kraftakt, weil eben wir den seit 1. August 2013 geltenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr umzusetzen haben.
Wir brauchen dazu geeignete Grundstücke, Neubauten oder Erweiterungen bestehender Gebäude, gute Kooperationen mit freien Trägern wie z.B. den Kirchen, ausreichende Finanzmittel und natürlich gut qualifiziertes Personal in ausreichender Anzahl.
Sicher wollen sie jetzt wissen, was die Stadt konkret seit 2017 getan hat, um die Situation bei den Betreuungsplätzen zu verbessern. Durch unser Liegenschaftsamt wurden inzwischen sämtliche Stadtgebiete nach geeigneten Grundstücken für Neubauten oder Gebäudeerweiterungen gescannt. Die identifizierten Grundstücke werden in der Folge zügig einer Beplanung durch Baureferat oder freie Träger zugeführt werden. Das Baureferat berücksichtigt nun konsequent bei der Planung von Neubaugebieten auch die notwendige Infrastruktur zur Kinderbetreuung. Freie Träger können sich kostenlos bei ihren Bauvorhaben vom Baureferat beraten lassen und darüber hinaus noch stärker als bisher von der Stadt finanziell gefördert werden. So hat der Stadtrat erst im Dezember 2018 beschlossen, zukünftig dauerhaft für die freien Träger 100% der förderfähigen Kosten für Neubauten oder Generalsanierungen zu übernehmen (2013 noch bei 75%). Außerdem wurde im Januar 2019 beschlossen, sich an den Kosten der freien Träger für deren Bauunterhalt (= Instandhaltung der Gebäude und Außenanlagen) bei Kinderbetreuungseinrichtungen nicht mehr nur mit einem Drittel wie bisher, sondern jetzt sogar mit 50% zu beteiligen. Beide Beschlüsse können für freie Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen eine enorme finanzielle Entlastung bedeuten, wodurch wir als Stadt unseren Partnern hoffentlich noch stärker als bisher unter die Arme greifen.
Konkret haben wir außerdem mit der Erweiterung des städtischen Carl-Zeitler-Kindergartens begonnen. Die Größe des Bauvolumens hat jedoch eine europaweite Ausschreibung der Bauleistungen notwendig gemacht, wodurch wir erst 2020 mit dem Bau beginnen und diesen 2021 einweihen werden. Ab April 2019 wird es im Gerhardinger Kinderhaus eine neue Kindergartengruppe mit 25 Plätzen geben. Alle weiteren Vorhaben und Planungen werden in den kommenden Tagen und Wochen von der Stadtverwaltung noch weiter intensiviert werden, um für wirklich alle Kinder und Eltern gute Lösungen in Sachen Betreuungsplätze zu finden.
Ihr
Dr. Uwe Kirschstein
Oberbürgermeister