In meinem Stadtgespräch zum Anstattfest vom 22. Juni 2018 habe ich von der „Chance auf einen Neuanfang“ und einem „Fest der Vereine“ gesprochen. Genau das ist nun passiert. Erstmals arbeitet ein Großteil der innerstädtischen Gastronomie zusammen, steht geschlossen zu diesem neuen Fest, zu diesem neuen Konzept und auch zu diesem neuen Namen. Das hat mich beeindruckt und das will ich gerne unterstützen. Lassen Sie uns diesen Schwung einfach mitnehmen. Eine mögliche Ablehnung des neuen Namens könnte auch diejenigen entmutigen, die bisher mit Herzblut und voller Energie dabei waren. Das sollten wir vermeiden.
Ich wünsche mir, dass wir es gemeinsam probieren. Ich bin davon überzeugt, es lohnt sich, heute mutig zu sein und morgen gemeinsam zu feiern.
Kleine Störungen im geplanten zeitlichen Ablauf wurden hingenommen. Man setzte sich, begann zu warten und dachte „wird schon noch kommen“. Wegen drei Minuten brach niemand in hektischen Aktionismus aus. Niemand hatte Panik, dass eine Verabredung gänzlich ins Wasser fallen würde, nur weil man sich nicht pünktlich zum Glockenschlag in den Armen lag. Man war gelassener.
Offensichtlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit zu Vertrauen und derer zu Warten. In beiden Disziplinen hatten wir früher scheinbar mehr Übung. Heute muss alles sofort passieren, und wenn nicht, dann fehlt schnell das Vertrauen und alles wird gänzlich infrage gestellt.
Letztes Jahr stand für mich während der Weihnachtszeit die Übung der Dankbarkeit im Fokus. In diesem Jahr ist es die der Geduld. Welche Zeit des Jahres würde sich auch besser dazu anbieten als der Advent? Die Tage, die dem Warten auf die Ankunft des Jesuskindes und der inneren Vorbereitung darauf gewidmet sind. Ja, schon das Warten an sich ist Teil der Vorbereitung. Wer warten kann, der kann auch loslassen. Wer Geduld hat, der hat auch Hoffnung. Das Vertrauen, das alles Notwendige im rechten Moment auf einen zukommt, das kann in dieser Zeit gestärkt werden.
Liebe Forchheimerinnen und Forchheimer, in wenigen Tagen steht Weihnachten vor der Tür und die Zeit des Wartens hat ein Ende. Ich hoffe, Sie alle haben die Adventswochen genießen und in positiver Weise für sich nutzen können. Geduld ist sicher eine Tugend, aber dennoch freue ich mich nun auf die bevorstehenden Festtage im Kreise von Familie und Freunden. Mögen für uns alle die kommenden zwölf Monate von Vertrauen, Zuversicht und Gelassenheit geprägt sein. Ich wünsche Ihnen nun von ganzem Herzen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ihr
Dr. Uwe Kirschstein
Oberbürgermeister