Viele Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung engagieren sich in hohem Maße für Natur- und Artenschutz im Stadtbereich. Naturverträgliche Maßnahmen sind hier eine Herzensangelegenheit, Fachwissen wird intensiv in den städtischen Planungen und Umsetzungen eingebracht. So wurde z. B. der Joseph-Otto-Platz umgestaltet, zusätzlich durch die Umsiedelung von drei rotblühenden Kastanien aus der Egloffsteinstraße verschönert und mit einer insektenfreundlichen Beleuchtung, die durch geringen UV-Anteil weniger Insekten anzieht, ausgestattet.
Naturnahe Flächen im Stadtgebiet
Der Naturschutz ist für die Stadt Forchheim ein wichtiges Thema. Das Stadtbauamt und das Amt für Öffentliches Grün haben daher den Fokus darauf gelegt, naturnahe Flächen im Stadtgebiet schonend zu behandeln, zu erhalten und anzulegen.
Brutplätze in der Stadtmauer
Mit der naturverträglichen Sanierung der Forchheimer Stadtmauer können Vogelarten wie der Mauersegler mittlerweile wieder ungestört nisten und sich somit die Bestände erholen. Früher wurden die Quader mit Sand abgestrahlt und Mauernischen verfugt, seit 2007 wird diese Maßnahme nicht mehr praktiziert, sofern es die Bausubstanz zulässt. So finden mittlerweile auch Insekten wie die Töpferwespe Brutmöglichkeiten in den Vertiefungen. Dennoch müssen die Mauerkronen sauber bleiben und Ranken wie Efeu regelmäßig zurückgeschnitten werden. Auch das Entfernen von Baumsämlingen aus den Fugen ist für den Schutz der Bausubstanz unerlässlich.
Erhalt von Biotopflächen
Der Erhalt von Biotopflächen im Stadtgebiet nimmt ebenfalls einen hohen Stellenwert ein. In Baugebieten wie „Eselsberg II“, „Hornschuchpark“ und der „Wiesentinsel“ hinter der Spinnerei wurden u.a. Gehölzgürtel, eine Baumallee, Gehölzinseln und eine Weide mit Umgriff angelegt. Die Flutmulde im Augraben soll Altgrasbestände sichern. Die Umsiedlung des geschützten Ameisenbläulings im Gewerbegebiet „Bertelsweiher“ im Sommer 2020 auf eine südlich gelegene Wiese war eine weitere Maßnahme der Stadt zum Erhalt des Artenschutzes.
Glyphosatfreie Stadt
Seit ca. drei Jahren zählt Forchheim auch zu den glyphosatfreien Städten. Diese chemische Verbindung in Unkrautbekämpfungsmitteln steht im Verdacht krebserregend zu sein und ist seit Jahren umstritten. Stattdessen werden zur Unkrautbeseitigung mittlerweile umweltschonende Heißwassergeräte anstelle von Pestiziden verwendet.
Auch das Streusalzverbot in Grünanlagen und im Bereich des Kellerwaldes trägt zum Umweltschutz bei. Umweltfreundlicher Liaporsplitt wird stattdessen eingesetzt, um für die Sicherheit bei Glätte zu sorgen.